Die Band

Robot City – wie alles begann...

Nike M.E. Bass, ein in Ehren errosteter Industrieroboter aus der Klavierindustrie, lernte 1998 in einem Zwischenlager für ausrangierte Metallandroiden den Messingspezialisten Lens Kimbase kennen.

Bass, der seine ersten Betriebsstunden in einem Experimentallabor für Infraschall verbrachte und von daher mit einem besonderen Talent für niedrige Frequenzen ausgestattet ist, fand in Kimbase, einst Universal-Transmitter für hochfrequente Datenübertragung im Fraunhofer Institut für Blechblas-instrumente (Bad Dürkheim) einen kongenialen Partner für ein neues, ohne jede – eh nur störende – Menschenhand zu realisierendes Klangprojekt, das ihm bereits seit seiner Erstinstallation in seinem Prozessorkern herumging.

Da beide über eingebaute MIDI Interfaces der ersten Generation verfügten, gelang es ihnen auf Anhieb, sich über diese serielle Schnittstelle zu verständigen und auch erste Kontakte zu externen Synthesizern aufzunehmen. Frühe synthetische Klangdaten ließen nicht lange auf sich warten und wurden in verschiedenen Industrieforen bereits anonym online gestellt.

Auf der Suche nach einem begabten Taktgeber stießen die beiden in einer virtuellen Selbsthilfegruppe für Androiden mit Batterieproblemen auf Ibek Manless, der jahrelang Teil einer eine Offset-Druckmaschine gewesen war und von dort her noch über einen präzise funktionierenden Clockgenerator verfügte und damit das rhythmische Fundament für die zu schaffenden Kompositionen beisteuerte. Sein Spitzname 'B.P.M.' kam nicht von ungefähr.

Doch erst als der mobile Frequenzshifter Slem S. Beniak, jahrelang tätig als Jingle-Abspieler im Rundfunkstudio des Senders WDR4 und als einziger der vier mit einer funktionierenden 24 Bit Tonausgabe bestückt, zu dem Trio stieß, ergab sich die Möglichkeit, das existierende Binär-Material der hörfähigen Umwelt auf physikalisch-mechanischem Weg nicht nur direkt zugänglich zu machen, sondern auch auf Ton/Datenträgern festzuhalten. Wovon erstmalig 2002 mit der Produktion 'Scientific Romance' Gebrauch gemacht wurde.

Damit war das Ensemble komplett.

Vier geniale Maschinen, die sich vorgenommen haben, das Golden Gate Quartet des 21. Jahrhunderts zu sein – zumindest solange

die Ersatzteilversorgung funktioniert und die Kapazität der Akkumulatoren nicht nachlässt.

Zusammen mit ihrem anonymen Assistenten, dem einzigen Humanoiden im Team, der für die vier Künstler zudem ein visuelles Erscheinungsbild bereitstellt, legte die Band mit 'Die Planeten' ein zweites größeres Werk vor, in dem sie beweist, dass elektromechanische Apparate und klassische Kompositionen sich nicht ausschließen müssen.

SLEM S. BENIAK

[S/N 9952 1516]

Wurde gefertigt bei ControlSound Inc.

In Betrieb seit 11 05 1994 10h03

Betriebssystem ArPOS 1.1 

Programmiert durch Arthur C. Langley

Control Engine Interface für

Ensoniq Fizmo

Emu P2K

Spacemaster Modular System

Letzte große Inspektion 06 20 2007

NIKE M.E. BASS

[S/N 21-56911-333]

Entwickelt und hergestellt bei Urbana Intelligent Mechanics

In Betrieb seit 01 12 1999 12h34

Betriebssystem halOS 2.11

Control Engine Interfaces für

Moon Modular Synthesizer

Korg Wavestation

Nike spricht fließend Cobol und Fortran

LENS KIMBASE 

[S/N 291152]

Wurde hergestellt bei der Genetic Factory

Erste Inbetriebnahme am 03 12 1994 14h23

Betriebssystem ROS 7.7 von Acoustic Intelligence Labs

Control Engine Interface für

Waldorf XTk

Emu E4XT & Emu e64

Nord Modular

MTBF 6400 Stunden

IBEK MANLESS

[S/N M300 DH817]

Hergestellt bei der Heuristic Algorithmic Computers Inc.

Betriebsbereit seit 11 27 1992 16h14

Betriebssystem GitMOS IV

Steuerarme bedienen

Gibson SG via Line6 Pod

Oberheim & Arturia Master Keyboards

Minimoog Model D

Arp & Moon Sequencers

Special features programmed by Dr. Chandra